Ausgezeichnete MINT-Bildungserlebnisreisen 2023

Diese Jahr wurden insgesamt sieben MINT-Bildungserlebnisreisen von Es funktioniert?! ausgezeichnet. Darunter befinden sich Projekte von einer bilingualen Kinderkrippe, von zwei Kindergärten, einem Hort und zwei Grundschulen. Jede Bildungsreise basiert auf Fragen aus Kindermund und entwickelte sich selbstgesteuert weiter. In den Projekten zeigte sich ein beispielhaftes forschendes, entdeckendes und soziales Lernen, das hervorragend von den Pädagog*innen bzw. Lehrkräften begleitet und von Bildungspartner*innen unterstützt wurde.

Wir möchten Euch nun die verschiedenen Bildungserlebnisreisen vorstellen:
 

Das fliegende Haus

Der erste Flug für ein Haus wurde in der Bildungserlebnisreise des Kindergartens „Kleine Strolche“ in Bad Kissingen geplant und durchgeführt. Aus dem Wunsch, ein hohes Haus aus Magnetbausteinen zu bauen, entwickelte sich die Idee, ein Haus fliegen zu lassen. Nach einigen weiteren Versuchen und Tüfteleien zur Stabilität und Fragen an Profis einer nahegelegenen Baustelle, kamen die Kinder letztendlich auf eine geniale Idee: „Mit einem Antrieb könnten wir die Häuser bis in den Himmel fliegen lassen!“ „So hoch könnten wir niemals ein Haus bauen!“ Auf verschiedene Art und Weise wurden nun Antriebsmöglichkeiten gesucht, untersucht und getestet. Dabei halfen ihnen Bildungspartner*innen und tatkräftige Eltern. Das Ziel wurde am Ende mittels einer selbstgebauten Luftdruckrakete erreicht.
 

Das fliegende Haus

Kehrmaschine Die Kinder des Kindergartens „Kleine Strolche“ in Bad Kissingen hatten den Wunsch, etwas Großes zu bauen. Eine „eigene“ Kehrmaschine sollte es werden. Die gemeinsamen Pläne zur Frage, wie die perfekte Kehrmaschine für die Gruppe aussehen sollte, entwickelte sich im Spiel, im Ausprobieren und Tüfteln, immer weiter. Geeignete Räder, einen Fahrersitz und ein Dach, das sich auch als Sonnenschutz eignet, wurden nach und nach an und auf die „Kehrmaschine“ gebaut.  Dabei informierten sich die Kinder z. B. bei einem Besuch in einer Schreinerei, sammelten Materialien und marschierten für die Besorgung des Holzes zum Baumarkt. Geeignete Äste für den Bau sammelten sie bei den Ausflügen in den Wald. Die Kehrmaschine entwickelt sich immer noch weiter und ist außerdem ein tolles Gefährt für die Kinder in vielerlei Spielen Kehrmaschine

Frarbrad

Ein Junge macht beim Spielen mit einer Lokomotive mit bunten Rädern eine rätselhafte Entdeckung. Wenn das blaurote Farbrad ganz schnell gedreht wird, scheint es plötzlich lila zu werden. Wie kann das sein? In kleinen Versuchen und Spielen näherten sich die Kinder dieser Frage an, kamen dabei optischen Täuschungen auf die Spur und lernten, wie das Auge aufgebaut ist. Die Kinder wollten nun unbedingt selbst den Effekt des Farbrades nachbilden und gestalteten dazu eigene Farbscheiben – zunächst aus Pappe, später aus Holz. Dazu besuchten sie einen Holzverarbeitungsbetrieb und erfuhren dort auch, wie Baumstämme gesägt werden. Jedes Kind erhielt seine eigene Holzscheibe, die es im Kindergarten schleifen, bemalen und lackieren durfte. Die Kinder stellten aber fest: die Farben auf den eigenen Scheiben wollten sich einfach nicht vermischen. Im Stuhlkreis dachten alle gemeinsam über das Problem nach - bis die Kinder endlich auf die Lösung kamen: Die Scheibe müsste sich einfach noch schneller drehen, damit der Effekt eintritt! 

Frarbrad

Gartenarbeiten

Die ersten Strahlen der Frühlingssonne luden zu einem Spaziergang in den heimischen Wald ein. Dort bemerkten die Kinder etwas Komisches: Was für „Dinge“ tauchten da aus der Erde auf?  Als klar wurde, dass es sich um kleine Pflänzchen handelte, hatten die Kinder viele weitere Fragen: „Haben Pflanzen Arme?“ „Welche Pflanzen können wir essen?“ „Wie können wir selbst gärteln und welche Werkzeuge brauchen wir dafür?“ Die Reise beinhaltete sinnliches Erkunden von Obst und Gemüse, das Kennenlernen verschiedener Gartenwerkzeuge und natürlich das eigene Anpflanzen. Die Kinder gruben dafür eifrig Erde um, hoben Löcher aus und wurde natürlich schmutzig – eine weitere Erkenntnis für alle Beteiligten und vor allem die Eltern: „Schmutz ist nicht nur in Ordnung, er ist ein unschätzbares Lernmaterial!“ 

Gartenarbeiten

Schwerkraft

Mittagessenszeit im Schülerhort Randersacker – wie gewohnt wurde der Gebetswürfel herausgeholt, um ein Tischgebet auszuwählen. Doch was war das?  Der Würfel blieb auf einer Ecke stehen! Erstaunen breitete sich unter den Kindern aus: „Warum fällt der Würfel nicht um?“ Ein Junge aus der 4. Klasse war sich gleich sicher: „Im Würfel steckt die Schwerkraft!“. Die Forscher-AG des Horts legte gleich los mit zahlreichen Experimenten, die die Schwerkraft sichtbar machen sollten. So bauten die Kinder aus Papprollen eine eigene Kugelbahn oder ließen kleine Fallschirme vom Klettergerüst in die Tiefe gleiten. Die Bemerkung eines Kindes, dass es „auf dem Mond keine Schwerkraft gibt und alles herumfliegt“, lenkte die Bildungsreise in eine neue Richtung, die Schwerelosigkeit. Und die Kinder holten sich Expertenwissen von außen: von einem Vater, der schon Satelliten ins Weltall geschickt hatte, einem Gymnasiasten mit Spezial-Wissen über den Mond und einem Physik-Studenten der nahen gelegenen Universität. Besonders schöne Momente zeigten sich im Projekt, als die Kinder die Schwerkraft in Übungen an ihrem eigenen Körper spüren konnten.
 

Schwerkraft

Schlitten

Der erste Schnee ließ nicht nur die Kinderherzen höher schlagen, sondern führte an der Grundschule Kist auch zu der Frage: „Woran liegt es, dass ein Schlitten schnell ist?“. Eine spannende MINT-Bildungserlebnisreise begann. Es wurden viele Vermutungen aufgestellt und passend dazu wurde mit unterschiedlichen Schlitten, Schlittenfahrer*innen und verschiedenen Ebenen im Pausenhof experimentiert.  Das AHA-Moment, dass vor allem die Reibung über die Geschwindigkeit eines Schlittens entschiedet, erstaunte viele junge Forscher*innen. Zusammen wurden die Ergebnisse nicht nur in der Klasse besprochen, sondern auch den Eltern an einem Projekttag präsentiert.
 

Schlitten

Schnee und Eis

Draußen ist es klirrend kalt - genau die richtige Zeit, um Papiervögel im Kunstunterricht zu Eis erstarren zu lassen. Doch die „Eisvögel“ erstaunten die Kinder der 2. Klasse: „Warum gefrieren manche Vögel schneller als andere?“ Zeit, dieser Frage genauer auf den Grund zu gehen. Es entwickelten sich immer mehr Fragen rund um Eis und Schnee. Die Schüler*innen planten eigenständig ihr Vorgehen. Sie überlegten, planten und führten ihre Experimente gemeinsam durch. Sie reflektierten ihre Ergebnisse und knüpften an ihren gewonnenen Erkenntnissen an. Ihre Reise und ihr Wissendurst führte sie auch zur nahen gelegenen Universität.  Dort besuchten sie eine Experimental-physikerin, um mit ihrer Hilfe weitere Experimente zum Geheimnis des Wassers durchzuführen. Schnee und Eis wurden unter dem Mikroskop ganz genau unter die Lupe genommen und die Kinder machten dabei große Entdeckungen: „Ich kann sehen wie eine Schneeflocke entsteht!“ und „Im Schnee ist tatsächlich Plastik drin!“

 

Schnee und Eis