Digitale Antworten auf die
großen Fragen
Satelliten, Drohnen, künstliche Intelligenz. Es sind die großen technischen Trends, mit denen sich Jugendliche in den DigiCamps des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft (bbw) e. V. beschäftigen. Auf den Abschlussveranstaltungen präsentieren die Schüler*innen erstmals ihre digitalen Geschäftsideen vor breitem Publikum. Niemand auf der Bühne ist älter als 18.
Mit dem Auto sind es 43 Minuten zum Ziel - laut Google. Aber wann herrscht in der Münchner Innenstadt schon mal eine normale Verkehrslage? Also doch besser S-Bahn oder Bus? Diese Frage beantwortet die App von drei jungen Gymnasiasten. Auf Basis eines Algorithmus wird berechnet, welches Verkehrsmittel an diesem Tag und zu dieser Uhrzeit das effizienteste ist. Damit lässt sich auch die persönliche Energiebilanz verbessern.
Das Publikum ist von der Idee und dem Auftritt der Erfinder fasziniert. Dass es diese App in Wirklichkeit noch gar nicht gibt, spielt bei der Abschlussveranstaltung des DigiCamps keine Rolle. Viel wichtiger ist die Begeisterung, mit der die jungen Frauen und Männer auf der Bühne über ihre Erfahrungen und Erlebnisse der vergangenen Woche erzählen.
Fünf Tage schnuppern die Schüler*innen aus bayerischen Gymnasien, Realschulen sowie Fach- und Berufsoberschulen in die Welt moderner Technologien. Dabei entwickeln sie nicht nur digitale Kompetenzen, sondern vor allem auch Interesse an den Jobs der Arbeitswelt 4.0. Genau das ist auch das Ziel dieser Berufsorientierung, denn bayerische Unternehmen brauchen dringend gut ausgebildete Nachwuchskräfte.
Innerhalb weniger Jahre wurden die DigiCamps des bbw zu einem Klassiker unter den Angeboten der Bildungsinitiative Technik - Zukunft in Bayern 4.0. Gefördert werden sie von den bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbänden bayme vbm und dem Bayerischen Wirtschaftsministerium.
Ihre Beliebtheit verdanken die Camps auch den attraktiven Kooperationspartnern. 2019 waren das Audi und Airbus Defense & Space. Vor Ort simulieren die Teilnehmer*innen in Workshops erste Schritte zur Gründung eines digitalen Start-ups. Sie bilden Projektteams, brainstormen Ideen und verfeinern sie. Dabei geht es nicht nur um Einfallsreichtum, sondern auch um die Frage, wie sich mit einer Innovation Geld verdienen lässt
DIE WELT VON MORGEN GESTALTEN
Die 15- bis 18-Jährigen widmen sich gleich den großen Herausforderungen unserer Zeit: Klimawandel, Energiemanagement und Mobilität. Ein Team stellt sich die Frage, wie Engpässe in der Energieversorgung besser überbrückt werden können. Ihr Einfall: Auf Basis der Wettervorhersage soll eine Software errechnen, wie viel Strom durch Windkraft und Solarzellen in den nächsten Tagen erzeugt wird. Ein Überschuss im Netz kann dann an Speicher abgegeben werden.
Ein anderer Schüler hat aufgrund seiner persönlichen Erfahrung mit einem Wanderunfall in den Bergen eine lebensrettende Idee. Ohne Handyempfang funktioniert kein Notruf. Kleine Drohnen lassen sich aber über Satelliten steuern - und sie passen problemlos in einen Rucksack. Bei einem Unglück können sie Hilfe holen und sogar Bilder an die Rettungskräfte senden.
Dass sich junge Menschen durch die DigiCamps für technische Berufe begeistern lassen, davon ist Maike Kusche, Ausbildungsleiterin bei Airbus, fest überzeugt: "Voller Enthusiasmus erleben die Schülerinnen und Schüler, wie sie mit digitaler Technologie die Wirtschaft von morgen ökologisch verantwortlich mitgestalten können."
Dieser Artikel wurde im aktuellen Jahresbericht der bbw-Gruppe veröffentlicht. Falls Sie wissen wollen, welche Unternehmen und Projekte zur bbw-Gruppe gehören, können Sie dies im Jahresbericht 2019/20 oder auf www.bbw.de nachlesen.